Junteressli Bryys.
Es gibt Momente, in denen eine Idee zu einer Bewegung wird – und daraus kann manchmal sogar eine neue Tradition entstehen. So geschehen mit dem «Junteressli-Bryys», der in Basel 2024 erstmals im Rahmen der U25-Prüfungen verliehen wurde. Was als Gedanke begann – einen besonderen, bleibenden Preis für junge Reiterinnen und Reiter zu erschaffen. Und das ganz Spezielle daran? Dieser einzigartige Preis schlägt eine Brücke zwischen der Welt des Reitsports und der Basler Fasnacht.
Wer in Basel aufwächst und vom Fasnachtsfieber gepackt ist, kennt das «Junteressli». Früher waren es Reiter auf echten Pferden, die an der Spitze der grossen Fasnachts-Cliquen durch die Stadt ritten – würdevoll, traditionell, ein Zeichen von Stolz. Auf das Reiten und dem Mitwirken von Pferden am Cortège wird inzwischen weitgehend verzichtet, doch die Figur des Vorreiters verschwand nicht. Im Gegenteil: Das «Junteressli» blieb – als eine mit viel Fantasie kunstvoll gestaltete Fasnachtsfigur aus Pappmaché, Holz, Stoff und Draht. Liebevoll erschaffen und mit Stolz getragen, ist es heute noch immer ein fester Bestandteil in einigen grossen Cliquen und ein Symbol der Basler Fasnacht, die seit 2017 offiziell zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört.
Diese reiche Tradition und die besondere Verbindung zur Stadt Basel war Inspiration und Ausgangspunkt für die Gestaltung des neuen Preises. Eine schlichte Medaille oder ein kleiner Krug kamen dafür nicht in Frage – gesucht war etwas mit Seele, etwas, das den Stellenwert der U25-Prüfungen widerspiegelt und gleichzeitig ein Zeichen für die Region setzt. Schnell war klar: Das «Junteressli» soll es sein.
Gemeinsam mit Grafiker Domo Löw und dem erfahrenen Gold- und Silberschmied Bernhard Lang wurde die Idee in Form gegossen. Es entstanden Skizzen, Modelle aus Pappkarton, Zeichnungen und Prototypen. Es wurde diskutiert, gefeilt, verworfen und weiterentwickelt – bis schliesslich ein Preis geschaffen war, der so einmalig ist wie sein Name. In liebevoller Handarbeit gefertigt, wird das «Junteressli» in Miniaturform künftig bei jeder U25-Siegerehrung überreicht – mit eingraviertem Namen, als bleibende Erinnerung für die Gewinnerinnen und Gewinner.
Dass dieser Preis Wirklichkeit wurde, ist nicht zuletzt dem langjährigen Engagement der Familie Straumann zu verdanken. Seit Jahren setzt sie sich leidenschaftlich für die Nachwuchsförderung im Reitsport ein – auf und neben dem Platz. Der «Junteressli-Bryys» ist Ausdruck dieser Unterstützung – und gleichzeitig ein Geschenk an Basel.
An unserem Turnier in Basel hat übrigens auch das Original-Junteressli seinen Platz gefunden: Besucherinnen und Besucher können es oben an der grossen Eingangstreppe bestaunen, wo es stolz steht. Und links und rechts vom «Black Horse Club» blicken zwei lebensgrosse «Junteressli» – so wie man sie auch an der Fasnacht sehen kann neugierig in die Arena – fast so, als möchten sie beim sportlichen Wettkampf selbst ein Wörtchen mitreden. Selbstverständlich verlässt das Original-Junteressli die Stadt Basel nie.
Die Gewinnerinnen und Gewinner werden – wie schon bei der «Goldenen Trommel» – auf einer an der Figur angebrachten Plakette für die Ewigkeit eingraviert. So präsentiert er sich also 2026 bereits zum dritten Mal: der «Junteressli-Bryys». Verwurzelt in der Vergangenheit, gemacht für die Zukunft. Eine Trophäe, die nicht nur sportliche Leistungen würdigt, sondern auch ein Stück Basler Identität in die moderne Reitsportwelt trägt. Und wer weiss – vielleicht wächst aus dieser Idee tatsächlich eine Tradition, wie es die «Goldene Trommel» bereits vorgemacht hat.
- 2025 Lea-Sophia Gut (GER) mit Canturia
- 2024 Brian Smits (SUI) mit Inspiration de la Velle
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